Viele Immobilienbesitzer möchten in Eigenleistung ihre Garage oder ein Vordach mit Schweißbahnen wetterfest machen. Im Laufe der Jahre können auf Flachdächern Beschädigungen an der Dachversiegelung auftreten. Immobilienbesitzer von Bungalows sollten bei größeren Flächen einen zuverlässigen Dachdecker beauftragen.
In vielen Fällen sind an Häusern auch kleinere Anbauten mit einem Flachdach versehen. Diese Arbeiten sind überschaubar und können mit wenig Geschick auch selbst durchgeführt werden. Im nachfolgenden sollen diese Arbeiten für einen kleinen Wintergarten mit festem Flachdach beschrieben werden.
Schweißbahn richtig verlegen – Das richtige Material für ein dichtes Flachdach
Ausgangspunkt war eine kleinere Dachfläche eines Wintergartens in der Größe von 4 m Länge und 1,40 m Breite. Die Oberfläche bestand aus einem mit einem Bitumenanstrich versehenen Metalldach, welches an den Rändern leicht hochgezogen war. Dieses Flachdach war daher wannenförmig ausgelegt. Im Laufe der Jahre war der Bitumenanstrich an einigen Stellen rissig geworden. Zudem war nicht bekannt, ob das Dach auf ganzer Fläche aus einer Metalloberfläche bestand. Um mögliche Undichtigkeiten zu vermeiden, wurde entschieden, dass Dach mit einer Schweißbahn zu belegen.
Bekanntermaßen gibt es auf dem Markt die unterschiedlichsten Dachbeläge. Hier wurde entschieden, eine so genannte Jumboplane zu verwenden. Die fachliche Bezeichnung lautet PYE PV 250 S5 SS. Im örtlichen Baumarkt wurde eine Rolle gekauft. Sie besaß eine Länge von 5 m, eine Breite von 1 m und eine Stärke von 5 mm. Die Oberfläche war mit grünlichem Schiefer bedeckt. Auf einer Seite der Oberfläche befand sich ein ca. 5 cm breiter Nahtstreifen, auf dem die nächste Schweißbahn angelegt werden kann.
Es muss nicht immer ein Schweißbahn-Brenner mit separater Propan-Gasflasche sein.
Normalerweise werden zum Verlegen von Schweißbahnen spezielle Schweißbahn-Brenner verwendet. Diese sind nicht nur mit einem Flammenkopf, sondern auch mit zwei, drei oder mehreren Flammenköpfen ausgestattet, um die Bitumenschicht auf der Rückseite einer Schweißbahn verflüssigen zu können. Recht anstrengend ist immer die Beförderung einer schweren Gasflasche auf das Dach. Im vorliegenden Fall handelt es sich ja nur um eine sehr kleine Dachfläche, auf der sowieso nur wenig Platz vorhanden ist.
Erkundigungen bei einem bekannten Dachdecker haben ergeben, dass für kleinere Dachflächen durchaus auch ein gewöhnlicher Unkrautbrenner geeignet ist. Diese werden mit einer kleinen Butan-Propan-Kartusche betrieben. Als Gartenbesitzer sind diese kleinen Brenner häufig im Einsatz, um Unkraut auf Terrassenflächen und Wegen zu beseitigen. Als weitere Hilfsmittel sollten noch ein Teppich-Schneidemesser, ein Zollstock und ein alter Besenstil zur Hand sein. Natürlich darf die erforderliche Leiter für die Dachbegehung nicht unerwähnt bleiben.
Schweißbahn verlegen – Die ersten Schritte auf dem Dach
Mit einem Besen sollte zuvor die Dachfläche komplett abgefegt werden. Insbesondere spitze Gegenstände, wie zum Beispiel Steine und kleinere Äste können später die aufgelegte Schweißbahn beschädigen. Anschließend wurde mit dem Zollstock die Dachfläche genau vermessen. Um die schwere Jumboplane als ungeübter Handwerker nicht auf der Schulter über eine steile Leiter auf das Dach zu transportieren, wurde die erste Bahn anhand der gemessenen Länge auf dem Boden mit dem Teppichmesser zugeschnitten.
Anschließend wurde dieses Stück zusammengerollt und auf das Dach transportiert. Übrigens sollten diese Arbeiten nicht bei zu starker Sonneneinstrahlung vorgenommen werden. Auf dem Dach wird die erste Bahn passgenau ausgerollt. Natürlich sollte man hierbei auch darauf achten, dass die auf der Oberfläche befindlichen Nahtstelle sich auf dieser Seite befindet, an der später die zweite Bahn angelegt werden kann. Die Schweißbahn muss gegebenenfalls mit dem Teppichmesser an den Enden nochmals korrigiert werden.
Der eigentliche Schweißvorgang
Vor der eigentlichen Arbeit sollte man die passende Arbeitskleidung bereithalten. Wichtig sind alte Schuhe, da diese mit der flüssigen Bitumenmasse unweigerlich in Kontakt kommen. Auch sollten entsprechende Arbeitshandschuhe zur Verfügung stehen. Auf dem Dach wird nun die Schweißbahn von einer Seite bis zur Mitte aufgerollt. Der alte Besenstil sollte griffbereit erreichbar sein. Mit einem Feuerzeug kann nun der Unkrautbrenner in Betrieb genommen werden. Da die Leistung nicht ganz so groß ist, wie ein professioneller Schweißbahn-Brenner, erfordert die an der Amtszeit etwas Geduld.
Was viele Neulinge nicht wissen, auf der Unterseite der Schweißbahn befindet sich eine sehr dünne Kunststofffolie. Diese verhindert, dass die Bitumen-Unterseite im zusammengerollten Zustand die grünliche Schieferoberfläche nicht beschmutzt. Ebenso sorgt sie auch gleichzeitig für einen sauberen Transport dieser Schweißbahn-Rolle. Man stellt sich nun auf die noch nicht verschweißte, ausgelegte Schweißbahn und geht mit dem Brenner vorne an der Schweißbahn-Rolle entlang.
Hierbei wird man feststellen, dass die dünne Kunststofffolie schmilzt und die Flamme die eigentliche Bitumenoberfläche erhitzt. Mit einem Unkrautbrenner dauert es jedoch eine geraume Zeit, bis der Bitumen flüssig wird. Natürlich würden die Arbeiten mit einem leistungsfähigen Schweißbahn-Brenner wesentlich schneller vonstattengehen. Indem man den Unkrautbrenner zwischen Dachoberfläche und Schweißbahnrolle bewegt, läuft der Bitumen von der Rolle auf die Dachfläche. Es entsteht vor der Rolle eine kleine Wulst oder Welle aus flüssiger Bitumenmasse.
Nun ist der Zeitpunkt gekommen, die Schweißbahnrolle mit dem Fuß ein wenig nach vorne zu rollen. Damit sich die Schweißbahn nicht zu schnell von selbst abrollt, dient der alte Besenstil als Bremse. Hinter der Schweißbahnrolle, auf der man steht, wird mit dem Fuß vorsichtig die Schweißbahn festgetreten. Achtung, als nicht gelernter Dachdecker kann es passieren, dass auch die Oberfläche durch zu starke Hitze flüssig geworden ist.
Wenn man hier mit dem Fuß hineintritt, bleibt die beschieferte Oberfläche an der Schuhsohle kleben. Dies sorgt unter anderem für unschöne schwarze Flecken auf der Schweißbahn-Oberfläche. Ist das Ende der Rolle fast erreicht, wird mit dem Besenstil verhindert, dass die Schweißbahn zu schnell umklappt, ohne dass die Unterseite flüssig geworden ist. Insbesondere an den Rändern sollte die flüssige Bitumenmasse etwas hervortreten.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Verklebung hundertprozentig stattgefunden hat. Nun wendet man sich der anderen Seite der Schweißbahnrolle zu. Diese wird ebenfalls bis zur bereits verschweißten Mitte aufgerollt. Der gleiche Arbeitsschritt erfolgt nun auch für die andere Seite.
Schweißbahn verlegen – Die Nahtstelle ist besonders wichtig
Liegt einmal die erste Schweißbahn, dann muss auch die zweite an der Nahtstelle aufgelegt werden. Bei unserem Vordach reichte jedoch eine Breite von ungefähr 40 cm. Auf dem Boden wurde mit dem Teppichmesser diese Breite zugeschnitten. Bei insgesamt einer 5 m langen Schweißbahn, mussten daher mehrere 40 cm breite Stücke zugeschnitten werden. Auch diese Bahnen wurden auf dem Dach ausgelegt und gegebenenfalls mit dem Teppichmesser passgenau korrigiert. So musste beispielsweise in einem Stück ein kreisrundes Loch geschnitten werden, da hier der Regenablauf verlief.
Wie bei der großen Schweißbahn, wurden auch die schmaleren Stücke bis zur Mitte aufgerollt. Mit dem Brenner muss jedoch nicht nur die Unterseite der Schweißbahn erhitzt werden, sondern auch gleichzeitig die Nahtstelle der bereits zuvor verlegten Bahn. Auch diese Nahtstelle ist zum Schutz mit einer hauchdünnen Kunststofffolie versehen. Beim Auslegen sollte an der Naht ebenfalls etwas flüssige Bitumenmasse hervortreten. Ist das Dach auf diese Weise neu mit Schweißbahn belegt, kann der Hobbyhandwerker sich über dieses Meisterwerk freuen. Es ist schon erstaunlich, dass für kleinere Dachrenovierungen ein kleiner Unkrautbrenner vorgekommen ausreicht.
Super infos, danke!
Sehr gerne Karlheinz 🙂