Altbauten üben auf viele Menschen eine ganz besondere Faszination aus: Der Charme des Altertümlichen, hohe Decken, knarzender Parkett und Stuck – all das wirkt sich natürlich positiv auf die Wohnqualität aus und trägt zu einem angenehmen Ambiente bei. Dennoch gibt es einige Dinge, die vor dem Umzug in einem Altbau unbedingt beachtet werden sollten. Dazu zählt zum Beispiel die Dämmung bzw. die grundsätzliche Sanierung von Altbauten. Hier gibt es seit einigen Jahren Pflichten, die Hausbesitzer einhalten müssen. Wir zeigen Ihnen, worauf es bei einem Umzug in einen Altbau zu beachten gilt.
Der Umzug in einen Altbau – woran grundsätzlich gedacht werden muss
Endlich ist es soweit: Man hat sein Traumhaus gefunden, das perfekte Gebäude für die Familie: Ein Altbau mit wundervollem Charme, genügend Platz und zu einem attraktiven Preis. Leider ist der Kauf eines Altbaus nicht ganz so einfach, denn es müssen einige Aspekte im Hinblick auf den Zustand des Hauses unter die Lupe genommen werden.
Auch wenn ein Altbau auf den ersten Blick günstig ist, sollte man daher nicht sofort zuschlagen, sondern sich erst einmal gründlich über mögliche weitere Kosten informieren – denn diese können durchaus anfallen.
Kauft man einen Altbau und möchte diesen vor dem Einzug zunächst modernisieren, so gilt es dabei, sich auf eine finanzielle Doppelbelastung einzustellen. Denn: Während der Sanierung muss man nicht nur die Tilgung und die Zinsen für das neue Haus abzahlen, sondern hat oft auch noch die Miete für das vorherige Gebäude zu tragen.
Das Problem bei dieser Sache: Die Sanierung eines Altbaus ist oft nur mit großem Aufwand wirklich planbar und kann darüber hinaus mehrere Monate lang dauern. Währenddessen muss man damit leben, für zwei Häuser zu zahlen, sollte man im bisherigen Domizil noch zur Miete leben.
Auch weitere Ausgaben können anfallen, die schnell zu einer beträchtlichen Summe werden können, welche nicht von jedem einfach so getragen werden kann. Deshalb ist es zu empfehlen, zunächst alle Einnahmen und Ausgaben gegenüberzustellen – und dabei auch einen finanziellen Puffer einzuplanen, denn ungeplante Kosten fallen bekanntlich immer an.
Um zu verhindern, dass die Kosten für eine Altbausanierung das Budget sprengen, ist es wichtig, sich vor dem Kauf eines Hauses ein Gutachten für eine mögliche Modernisierung erstellen zu lassen. Darüber hinaus muss eine Sanierung an einem Altbau fortwährend überprüft werden. Hier kommen bei beiden Fällen unabhängige Gutachter zum Einsatz, die diese Aufgaben übernehmen können.
Energetische Qualität, Dämmung und mehr – dies sollte man vor dem Umzug in den Altbau wissen
Beim Kauf einer Immobilie scheint es immer wichtiger zu werden, sich auch über energetische Aspekte Gedanken zu machen. Die energetische Qualität ist nämlich maßgeblich dafür mitverantwortlich, ob die anschließenden laufenden Kosten, zum Beispiel für die Heizung, niedrig oder hoch ausfallen werden. So ist es sehr häufig der Fall, dass ein Altbau mit einer modernen Wärmedämmung ausgestattet werden muss.
Wer an einer Bestandsimmobilie Interesse hat, sollte daher im Vorfeld unbedingt einen Blick auf den Energieausweis werfen, um zu prüfen, ob eine Sanierung nötig ist – und sich anschließend bei Bedarf nach den Kosten dafür informieren. Der Energieausweis zeigt auf einer Skala von „rot“ bis „grün“ an, wie hoch die Heizkosten ungefähr ausfallen werden. Dieser Ausweis ist inzwischen bei sämtlichen Gebäuden in Deutschland, die verkauft oder vermietet werden sollen, gesetzlich vorgeschrieben.
Auch aus einem anderen Grund ist das wichtig, denn ist der Energieverbrauch bei einem Altbau sehr hoch, so wirkt sich dies alles andere als positiv auf den Wert des Hauses aus. Die Nebenkosten steigen ins Unermessliche und irgendwann werden zudem noch dazu Kosten für eine Sanierung fällig. Es ist daher immer zu empfehlen, sich zur Beurteilung des energetischen Zustands Rat von einem Sachverständigen zu holen – wie beispielsweise von einem Energieberater.
Mehr zum Thema Dämmung:
Fassadendämmung mit Styroporplatten – Ja oder Nein?
Hausfassaden: schön und effektiv gleichermaßen
Nachrüstpflicht für Käufer von Altbauten – wichtige Informationen zum Thema
Für Käufer von Altbauten gibt es eine Nachrüstpflicht, die berücksichtigt werden muss: Der Gesetzgeber schreibt vor, dass die oberste Geschossdecke ausreichend gedämmt sein muss. Dies sind jene Decken, die beheizte Räume von unbeheizten Räumen – also dem Speicher – abtrennt.
Bei der neuen Dämmung ist es wichtig, dass der sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient stimmen muss. Für den Hausbesitzer gilt hier, sich bei einem Fachmann umfassend zu erkundigen, wie eine Dämmung durchgeführt werden muss – man selbst ist als Besitzer nämlich dafür verantwortlich, diese Richtlinien einzuhalten und wird im Falle einer Nichtbeachtung dafür haftbar gemacht. Auch ist es häufig erforderlich, bei Heizungsanlagen ungedämmte und offen zugängliche Warmwasser- und Wärmeverteilungsleitungen in sämtlichen beheizten Räumen neu zu dämmen.
All diese Aspekte müssen berücksichtigt werden, wenn Sie in einen Altbau umziehen möchten – Überlegen Sie sich daher gut, ob sich ein Umzug lohnt.
Dieser Artikel wurde verfasst vom Redaktionsteam von SZ-Immo, dem Immobilienportal für Altbau und Neubau in Dresden und Ostsachsen.
Pingback: Ein Schritt in die neue Zukunft – der professionelle Umzug - Altbausanierung Oberpfalz