Der Marder (Mustelidae) ist ein in ganz Europa beheimatetes Kleinraubtier und gehört zur Gruppe der hundeähnlichen Raubtiere(Carnivora). Während der Baummarder eher zurückgezogen und scheu in den Wäldern lebt, macht der Steinmarder den Menschen immer mehr zu schaffen.
Gar nicht scheu, besucht er vor allem nachts unsere Häuser und Garagen oder macht sich wie selbstverständlich an den unserem Lebensraum zu schaffen. Leider sieht man oft erst an den Beschädigungen, dass er einem einen Besuch abgestattet hat, was oft sehr große finanzielle Einbußen mit sich bringt.
Der Marder unter der Motorhaube
Früher vermutete man, dass Marder sich von dem warmen Kabelmaterial in Autos angezogen fühlen, da es Fischmehl enthalten hat. Mittlerweile geht man davon aus, dass sich Marder aufgrund ihres Revierverhaltens bestimmte Orte aussuchen und sie – ähnlich wie bei den Hunden – mit Duftmarken versehen.
Dies scheint solange unproblematisch zu sein, bis ein zweiter Marder das Revier entdeckt und, so könnte man es schon durchaus bezeichnen, durchdreht und alles zerbeißt, was ihm in die Quere kommt.
Sinnvolle Marderbekämpfung
Hat er sich einmal für seine neue Heimat entschieden, gilt es zu überlegen diesen Plagegeist und Schädling wieder loszuwerden.
In der Literatur kann man viel lesen, wie man die Marderbekämpfung sinnvoll gestalten kann. Doch nicht alles ist auch sinnvoll und wirksam. Manche beschreiben bestimmte Hausmittel, die bei der Vertreibung des kleinen Plagegeistes hilfreich sein sollen.
- Tierhaare
Man verteilt kiloweise Hundehaare oder Mottenkugeln an den heimgesuchten Orten. Allerdings ist bei diesen Arten der Vertreibung eine 100%ige Wirksamkeit nicht erwiesen. Meistens wird nur von einem sehr kurzfristigen Erfolg gesprochen. Der Marder lässt sich nur sehr schwer von einem einmal eroberten Territorium vertreiben.
- Marderfalle
Eine der Maßnahmen wäre z. b. eine Marderfalle. Sie ist aber nicht ganz unumstritten weil man damit ja nicht nur Marder, sondern auch sämtliches Kleingetier, wie Hasen, Kaninchen oder Nachbars Katze aus der Umgebung fangen kann. Da der Marder aber ja recht schlau ist, lässt sich aufgrund seiner natürlichen Scheu nicht so leicht überlisten.
Wichtig ist auch darauf zu achten das der Marder durch diese Fallen, die man u. a. von Jägern oder Kammerjägern erhalten kann, nicht getötet, sondern lebend gefangen wird, da er unter den Artenschutz fällt.
- Ultraschall-Frequenzen
Eine weitere, wesentlich humanere Möglichkeit vor Marderschäden wäre da noch die Vertreibung mittels Ultraschall Frequenzen. Es gibt Geräte die man als Marderschreck bezeichnet, die man in Autos oder an Gebäuden anbringt, die einen für uns Menschen nicht wahrnehmbaren Ton erzeugen, die für Marder recht unangenehm sind und von weiteren Beschädigungen abhalten sollen. Diese Art der Abschreckung ist für den Menschen absolut unschädlich.
- Spray und Salben
Auch Spray und Pasten und Salben gibt es in bestimmten Apotheken, Drogerien und Baumärkten im Angebot, aber auch hier wird bei der Marderbekämpfung meist nur ein kurzfristiger Erfolg erzielt.
Prävention gegen Marderbesuche
Gerne sucht der Marder auch Unterschlupf in Häusern und Gebäuden. Versuchen sie Schlupflöcher in Dacheindeckungen, Gebälken und dergleichen abzudichten, entrümpeln sie Dachböden von Unrat und Müll, säubern sie gründlich mit scharfen Reinigern oder Seifen bzw. Laugen, um Duftmarken zu beseitigen. Kontrollieren sie regelmäßig die betroffenen Stellen und hören sie auf verdächtige Geräusche, die sie in der Nacht hören können.
Man sieht, es gibt kein Patentrezept für die Vertreibung der doch recht possierlichen Tierchen, es muss jeder für sich entscheiden, was für ihn persönlich in Frage kommt und wie er sich gegen die Marder wehrt.