Gedankenspiele – Supergau? Man muss nicht immer vom Schlechtesten ausgehen. Ich hab hier in unserer Region schon viele Handwerker kennengelernt, die etwas von ihrem Job verstehen und die ich jederzeit weiterempfehlen würde – und es auch mache.
Aber es gibt natürlich auch andere Beispiele. Hier gibts ein bisschen was zum Schmunzeln!
Hilfe, meine Treppe ist voller Farbkleckse, die vertikale Gipsmasse läuft etwas herunter (war sie vielleicht zu dünn??), aber der Fugenzement ist schon im Anrührtopf eingetrocknet. Mit der Leiter hat man im Vorbeilaufen mal schnell die Vase von Uroma Katharina heruntergewedelt und die Katze ist in den Garten geflüchtet. Die Kaffeekanne ist bereits nach 30 Minuten Arbeitszeit leer gewesen, dafür wurde der Farbkanister noch nicht einmal geöffnet. Erst war Pinkelpause, jetzt ist Rauchpause, dann ist noch einmal Pinkelpause und dann ist Mittagspause …
Um 8.30 Uhr (statt um 8.00 Uhr wie abgesprochen) stehen sie mit schmutzigen Stiefeln und jeweils eine Kippe im Mund vor der Tür. Ich zeige ihnen, was gemacht werden muss. Kurz darauf befinden sich die beiden bereits in einer regen Unterhaltung über eine vollbusige Tussi aus der Bar. Handwerker im Haus … seufz … kennen Sie das?
Alles ausräumen, zudecken, wegstellen (besonders die wertvolleren Sachen, die möglichst nicht kaputtgehen sollen) und natürlich suchen; nichts befindet sich an seinem Platz. Diesmal soll es eigentlich kein großer Aufbruch werden. Die Wände sollen mit Strukturputz versehen und gestrichen werden, eine Leitung muss neu gezogen werden, eine Holzdecke benötigt Erneuerung. Ob ich eine Spachtel hätte. Nee … ich dachte immer ein Fachunternehmen bringt seine eigene Spachtel mit. Soll ich die jetzt auch noch kaufen?
Also mit dem Anfahrtsweg, dem Material und dem Arbeitspreis fressen die Jungs mir ja wirklich die Haare vom Kopf. Bereits der Kostenvoranschlag ging weit über 1.000 Euro hinaus. Bekanntlich darf ja eine Endrechnung von bis zu 20 % vom Angebot abweichen. Viel Erfahrung scheinen die beiden Könner auch nicht zu haben: Auf meine Frage, was denn das Problem mit der Steckdose sein könne, an der eine gewischt bekam, erhalte ich die lapidare Antwort „also normal ist das nicht“.
Hatte ich eigentlich schon gesagt, dass diese Wand hier Mintgrün wird, nicht Kobaltblau? Ach ja, hier steht es sogar in der Angebotsbestätigung; wenn Sie mal bitte reinschauen wollen. Einer von ihnen muss noch mal in die Stadt fahren: Material vergessen. Ich fürchte, dann werden sie heute wohl etwas länger bleiben müssen. Besen abgebrochen, Fensterrahmen nicht mehr Krepp abgeklebt, Fensterscheibe vollgespritzt … na, heute ist aber auch wirklich der Wurm drin. Haha, nicht nur ich habe die Hose voll (ich meine mit Lack), sondern auch der Arbeiter hat einen blauen Hintern. Reingesetzt, was?! Frühstückspause. Sie haben doch wirklich nach einem Bier gefragt. Ich erwidere höflich, da müsse ich erstmal ihren Chef fragen.
Einer niest kräftig. Hey Mann, bloß nicht krank werden. Die Renovierung soll noch vor Weihnachten fertig sein. Aber gepfuscht wird deshalb nicht. § 633 BGB; alles klar?! Mittlerweile habe ich mir natürlich schon eine Selbsthilfestrategie zugelegt: Statt nächstes Mal notgedrungen eine Firma zu beauftragen (die einzige, die in der Nähe zu finden war), werde ich Bücher wälzen, googeln oder vielleicht sogar einen Wochenendkurs machen, damit ich mir mit Heimwerkertipps selbst helfen kann. Nur von Arbeiten mit Strom will ich auch in Zukunft die Finger weglassen.
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