Die staatliche KfW Bank bietet durch ihre KfW Förderung verlockende Wohneigentumsprogramme an. Ökonomen warnen vor einer verheerenden Blase am deutschen Wohnimmobilienmarkt. Besonders negativ können sich die verlockenden, tilgungsfreien Darlehen auf Familien mit Kindern und geringem Einkommen auswirken. Für sie besteht im Ernstfall eine nicht zu unterschätzende Verschuldungsfalle.
Auf den ersten Blick klingen die KfW Konditionen gar zu verlockend. So bietet die staatliche Förderbank beispielsweise Eigenheimfinanzierungen mithilfe von Krediten über 50.000 Euro an. Hierbei profitieren Kreditnehmer aufgrund einer bis zu der zehn Jahre langen tilgungsfreien Zeit von einer deutlichen Entlastung der Haushaltskasse. Für Familien scheint dies vor allem während der Bau- beziehungsweise Umbauphase von Vorteil zu sein.
Dennoch trügt der Schein. Nach Ablauf der tilgungsfreien Zeit ist es möglich, dass die monatlichen Raten um einige Hundert Euro ansteigen. Hier besteht die Gefahr, dass Privateigentümer ihren Kredit nicht mehr bedienen können. Infolge dessen verlieren sie die Immobilie.
KfW Baufinanzierung für Eigenheimbesitzer
Es gibt namenhafte Wissenschaftler, die diese Kritik an der KfW Baufinanzierung mithilfe von empirischen Daten fundiert begründen. Sie vergleichen dieses Vorgehen mit sogenannten Subprime-Krediten, welche in den USA vergeben werden und schlussendlich die Finanzkrise auslösten. Während der damalige Eigenheimmarkt Amerikas aufblühte, vergaben Banken umfangreiche Hypothekendarlehen an Immobilieninteressenten mit geringer Bonität aus.
Ähnlich wie bei den heutigen KfW Programmen müssen Immobilienkäufer während der ersten Jahre lediglich anfallende Zinsen begleichen, ohne eine Tilgung der gesamten Schuldsumme vorzunehmen. Nach Ablauf der ersten Jahre stiegen die monatlich zu entrichtenden Kreditraten enorm an. Ein Großteil der Kreditnehmer konnte die Darlehen nicht weiter bedienen. Es folgten zahlreiche Zwangsverwertungen und der schlussendliche Crash am Immobilienmarkt.
Schuldenfalle in späteren Jahren?
Ökonomen kritisieren vor allem, dass augenscheinlich kein Verantwortlicher der KfW Bankengruppe die Konsequenzen dieser Vorgehensweise beim Konzept ihrer Angebote mit beachtete. In diesem Zusammenhang ist zu unterstreichen, dass bei einer KfW Förderung bzw. Baufinanzierung in keinem Fall die Option angeboten wird, mit der Tilgung des Kredits von Anfang an zu beginnen. Kunden können nur zwischen vorgegebenen Optionen auswählen.
Eine Tilgung ist erst nach Ablauf des ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften beziehungsweise zehnten Jahres möglich. Folglich verpflichtet die Staatsbank seine Kreditnehmer dazu, auf den sofortigen Schuldenabtrag zu verzichten. Es ergibt sich ein weiterer Nachteil dieser KfW Baufinanzierung, denn es verlängert sich der Zeitraum bis zur kompletten Entschuldung der Immobilie.
Die Alternative zur KfW Förderung – regionale Förderprogramme
Als Alternative zu staatlichen Krediten zur Baufinanzierung empfiehlt es sich, landesspezifische Förderprogramme und Kredite zu bevorzugen. Beispielsweise übernimmt die IB.SH in Schleswig-Holstein die regionale Wohnbauförderung.
Zwei der wichtigsten Förderprogramme sind IB.SH Immoflex sowie IB.SH Immofix. Gefördert werden Konzepte von Privatpersonen als auch soziale Wohnraumprojekte für Privathauhalte mit schwerbehinderten Angehörigen beziehungsweise mit Kindern. Für Modernisierung, Neubau und Erwerb von Immobilien im norddeutschen Bundesland Schleswig-Holstein stehen IB.SH Förderprogramme zur Verfügung. Hierbei mit eingeschlossen ist der behindertengerechte Ausbau von Wohnraum.
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